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111 Jahre Prähistorische Archäologie in Köln

Am 30. Juli 2018 hat die Prähistorische Archäologie in Köln ihr 111-jähriges Jubiläum gefeiert. Heute am Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität zu Köln verortet, blickt das Fach auf eine lange und wechselhafte Geschichte zurück, die nicht zuletzt zu einer erneuten und zuweilen kritischen Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit herausfordert. Am 29. Juli 1907 wurde das Prähistorische Museum, historischer Vorläufer des heutigen Instituts für Ur- und Frühgeschichte der Universität und Nährboden des heutigen Römisch-Germanischen Museum, feierlich der Stadt Köln übergeben. Bis zu seiner Zerstörung im Jahre 1943 befand sich das Museum, gegründet von Carl Rademacher, im sog. „Bayenturm“, einem mittelalterlichen Wehrturm am Kölner Rheinufer.

Das Institut für Ur- und Frühgeschichte wurde 1923 von Prof. Herbert Kühn eingerichtet und bis zum Entzug seiner Lehrbefugnis im Jahr 1935 geleitet. Bis zur Schließung 1945 wurde das Institut von Prof. Walter von Stokar, einem linientreuen NSDAP-Mitglied, geführt. Wie fast überall in Deutschland war damit auch die Kölner Prähistorische Archäologie dem Einfluss der NS-Ideologie ausgesetzt.

Ab 1957 wurde das Institut für Ur- und Frühgeschichte nach mehr als zehn Jahren Vakanz unter der Ägide von Hermann Schwabedissen wieder aufgebaut.

Die heutige Gestalt des Kölner Instituts entstand aber zwischen 1980 und 1990, als die Dreigliederung des Instituts in die Abteilungen „Ältere Steinzeiten“ (Prof. Bosinski), „Jüngere Steinzeiten“ (Prof. Taute) und „Metallzeiten“ (Prof. Dämmer) vollzogen wurde. Diese Grundstruktur bestimmt Forschung und Lehre am Kölner Institut für Ur- und Frühgeschichte noch heute.

Zum Anlass des Jubiläums der Prähistorischen Archäologie ist die Festschrift 111 Jahre Prähistorische Archäologie in Köln entstanden (siehe rechts oben), in der nicht nur die Geschichte des Fachs, sondern auch aktuelle Forschungen des Instituts vorgestellt und beleuchtet werden.

 

Rückblick auf den Festakt am 30. Juli 2018

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Foto und Bildrechte: Cornelius Steckner

Der Festakt zum 111-jährigen Bestehen der Prähistorischen Archäologie in Köln fand im Foyer des Römisch-Germanischen Museums der Stadt Köln statt. Nach einem einleitenden Grußwort des Hausherrn, Prof. Marcus Trier, richtete Frau Bettina Adenauer-Bieberstein stellvertretend für die Ehrenmitglieder und Stifter-Familien ein Grußwort an die Gäste. Anschließend trug Prof. Dietrich Boschung, Leiter des Internationalen Kollegs Morphomata, die freundlichen Glückwünsche des benachbarten Archäologischen Instituts der Universität zu Köln vor. Der Höhepunkt des Abends, die feierliche Buchpräsentation mit Umtrunk, wurde schließlich von Prof. Richter mit seinem Vortrag „111 Jahre Prähistorische Archäologie – eine Kölner Dramaturgie“ eingeleitet.

Das Jubiläum der Prähistorischen Archäologie fügt sich in die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen der Universität zu Köln ein.